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Das Tischbein-Haus

Der ehemalige Lebensmittelpunkt der renommierten Künstlerpersönlichkeit Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829) liegt inmitten des Eutiner Zentrums in der Stolbergstraße 8. Tischbein bewohnte das Haus mit seiner Familie von 1817 bis zu seinem Tod 1829. Sein Grab befindet sich seither auf dem historischen Teil des Eutiner Friedhofs. 

J. H. W. Tischbein

Mit einer erlebnisorientierten Attraktivierung des Tischbein-Hauses möchte die Kulturstiftung Ostholstein einen authentischen, bedeutsamen kulturtouristischen und weltweit einzigartigen Erinnerungsort mit hoher Wirkungskraft für Eutin und die gesamte Region schaffen. Und: Durch eine kulturtouristische Belebung bliebe das Gebäude nicht nur nachhaltig für die Öffentlichkeit erhalten, sondern würde erheblich zur Wertschöpfung als auch zum positiven Image der Stadt und der Region beitragen. 

Als einen weiteren Schritt zur Realisierung des Vorhabens hat die Kulturstiftung Ostholstein eine Machbarkeitsstudie für das Tischbein-Haus in Auftrage gegeben, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Machbarkeitsstudie Tischbein-Haus

Zur Feststellung der Realisierungsfähigkeit des Vorhabens anhand marktseitiger und betriebswirtschaftlicher Aspekte und als wesentliche Gesprächs- und Entscheidungsgrundlage hat die Kulturstiftung Ostholstein im Sommer 2024 eine Machbarkeitsstudie für das Tischbein-Haus an die Bietergemeinschaft Skope inventive spaces GmbH, fwi hamburg, NIT - Institut für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH und dem Architekturbüro H. & T. Uhlen in Auftrag gegeben.  

Die Elemente der Studie bauen aufeinander auf: Am Anfang stand der Beteiligungsprozess mit Experten-Interviews und einer Zwischenpräsentation, um Akteure vor Ort einzubeziehen. Die Realisierungsfähigkeit für das Vorhaben wurde anhand von Standortbewertung, Analyse von Bestands- und Gartengebäude, Betrachtung des Besuchserlebnisses, Zielgruppenanalyse und Besuchsprognose, Beschreibung der Organisationsstruktur, Untersuchung von Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Fördermöglichkeiten sowie regionalwirtschaftlichen Effekten untersucht.

Die Machbarkeitsstudie wird mit 80% der Kosten in Höhe von insgesamt rund 80.000 Euro über die AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz im Rahmen von LEADER aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.

Ergebnisse Machbarkeitsstudie Tischbein-Haus

Die vorliegende durch die Kulturstiftung beauftragte Machbarkeitsstudie zeigt die Realisierungsfähigkeit des Vorhabens insbesondere anhand marktseitiger und betriebswirtschaftlicher Aspekte. Demnach bietet die historische Einzigartigkeit des Eutiner Tischbein-Hauses beste Voraussetzungen zur Etablierung eines neuartigen, zugkräftigen Kulturangebotes. 

Die Elemente der Studie bauen aufeinander auf: Am Anfang stand der Beteiligungsprozess mit Experten-Interviews und einer Zwischenpräsentation, um Akteure vor Ort einzubeziehen. Die Realisierungsfähigkeit für das Vorhaben wurde anhand von Standortbewertung, Analyse von Bestands- und Gartengebäude, Betrachtung des Besuchserlebnisses, Zielgruppenanalyse und Besuchsprognose, Beschreibung der Organisationsstruktur, Untersuchung von Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Fördermöglichkeiten sowie regionalwirtschaftlichen Effekten untersucht. Das Gutachter-Team hat mit der Machbarkeitsstudie auch die Vision der Kulturstiftung analysiert und das Besuchserlebnis herausgearbeitet: Entstehen soll eine immersive Attraktion mit einem modernen Mix aus digitalen und analogen Angeboten sowie Originalen und Faksimiles. Der Originalschauplatz bietet dafür nicht nur die notwendige Authentizität und Glaubwürdigkeit, die Besucher würden eingeladen, in einer inszenierten erlebnisorientierten Ausstellung auf Tischbeins Spuren zu wandeln.

Bei einem auf Basis dieses Besuchserlebniskonzeptes prognostizierten Besuchsvolumen von jährlich 20.200 könnte das Vorhaben bedeutende regionalwirtschaftliche Effekte generieren, mit einem Bruttoumsatz von 0,76 Mio. Euro für das Gastgewerbe, den Einzelhandel und Dienstleistungen. Über die errechneten regionalwirtschaftlichen Umsatzeffekte hinaus gäbe es durch die Inwertsetzung des Tischbein-Hauses weitere Effekte, die den Wohn-, Wirtschafts-, Tourismus-, Kulturstandort Eutin stärken und damit indirekt auf eine soziale, kulturelle und ökonomische Stabilisierung der Stadt hinwirken. 

Nach einer ersten Kostenschätzung durch das Gutachter-Team belaufen sich die Gesamtkosten für die Erneuerung von Haupt- und Nebengebäude auf rund 4 Mio. Euro brutto. Dabei sind für Sanierung, Umbau und Modernisierung 2,7 Mio. Euro brutto und für die Ausstattung einer erlebnisorientierten Ausstellung 1,3 Mio. Euro brutto vorgesehen. Hinzu kommen Kosten für den Erwerb der Liegenschaft.

Aus gutachterlicher Sicht sind für eine erfolgreiche Finanzierung des Vorhabens insbesondere die Strukturfonds der Europäischen Union relevant, der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Auf Grundlage der positiven Empfehlung des Gutachter-Teams führt die Kultustiftung bereits die begonnene Sondierung der Förderoptionen unmittelbar in Gesprächen mit den fördermittelgebenden Stellen und potenziellen Drittmittelgebern fort.





16.04.2025