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"Cap Arcona auf Schienen" - Projekttag zur Erinnerung an Verderben und Befreiung vor 80 Jahren in der Eutiner Landesbibliothek

Eutin. Unter dem Motto "Cap Arcona auf Schienen" findet in der Eutiner Landesbibliothek am 15. Oktober 2025 von 14.00 bis 17:30 Uhr ein Projekttag statt.

Vor achtzig Jahren, genauer am 2. und 3. Mai 1945 flogen die Alliierten mehrere Tieffliegerangriffe auf Schienenwege in Ostholstein und Plön. Fatalerweise zerstörten sie dabei einen Munitionszug, an den auch Viehwaggons angekoppelt waren, darin etwa 400 zumeist ungarische Zwangsarbeiterinnen aus dem Arbeitslager Lübberstedt-Bilohe, einer Außenstelle des KZ Neuengamme. Lange lagen die Umstände des Blutbades und der Verbleib der getöteten Opfer im Dunkel der chaotischen Schlussphase des Weltkrieges in Schleswig-Holstein. Neuere lokalhistorische Forschungen können nun – eingebettet in größere Zusammenhänge der Aufarbeitung von Deportationen aus Ostmitteleuropa nach Norddeutschland – Licht in dieses Dunkel bringen.

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Gerhard Ulrich, dem Beauftragen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein, und eingeleitet von Grußworten der Plöner Bürgermeisterin Mira Radünzel, ihres Eutiner Amtskollegen Sven Radestock sowie von Harald Werner, dem Vorsitzenden des Stiftungsrates der Eutiner Landesbibliothek, werden Historiker aus Eutin, Plön und Hamburg die Umstände und Abläufe der Tieffliegerangriffe nahe Eutin und bei Timmdorf rekonstruieren und mit der Befreiung Ostholsteins und Plöns vor achtzig Jahren kontextualisieren.

Eine Podiumsdiskussion zum Stand der lokalen und überregionalen Gedenk- und Erinnerungskultur wird die öffentliche Veranstaltung abschließen.

Der Projekttag wird gemeinsam mit den Freunden der Eutiner Landesbibliothek e.V. und dem Beauftragen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein veranstaltet.

Der Eintritt ist frei.

01.10.2025 
Quelle: Eutiner Landesbibliothek