Alphabetisierungskurse
In Ostholstein gibt es bereits seit 1986 Alphabetisierungskurse, sie stellen heute immer noch ein wichtiges Instrument in der Erwachsenenbildung dar.
Trotz des technischen und digitalen Fortschritts – vielleicht aber auch gerade deswegen - haben viele Erwachsene große Probleme mit dem Lesen und Schreiben, so dass sie im Alltag auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Die Lese- und Schreibfähigkeiten von funktionalen Analphabeten - oder nach heutigem Sprachgebrauch „gering literalisierte“ Menschen- reichen nicht aus, in angemessener Form am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzuhaben. In einer Gesellschaft, in der Wissen immer schneller veraltet, in der Dokumentation, Vernetzung und Informationsaustausch eine immer größere Rolle einnehmen, bleiben Betroffene auf der Strecke, weil sie nicht an Weiterbildungsmöglichkeiten teilnehmen können. Sie sind vom Informationsfluss ausgeschlossen und nutzen nicht ihre Chancen – oftmals aus Angst.
Die Alphabetisierungskurzse sollen dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, die Integration von benachteiligten Personen in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt, Beiträge zur sozialen Inklusion sowie Bekämpfung von Armut und Diskriminierung geleistet werden.
Die Regionalstelle Alphabetisierung in Oldenburg in Holstein ist heute eine von fünf Regionalstellen im Land, die alle Volkshochschulen und ihre Kursleitungen im Land zu diesem Thema unterstützen, beraten und vernetzen, durch Fortbildungsangebote für gute Qualität im Unterricht sorgen und nicht zuletzt Werbung für die Kurse machen. Die Regionalstelle wird heute aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert und hat ihren Sitz bei der Volkhochschule in Oldenburg in Holstein.
Die Honorare für die Kursleitungen und auch deren Fortbildung übernimmt die Kulturstiftung Ostholstein und sichert damit schon seit langem ganzjährig den kostenfreien Kursbesuch. Dieses Modell war Vorreiter für eine inzwischen landesweit flächendeckende Etablierung der Alphabetisierungskurse.