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Machbarkeitsstudie Tischbein-Haus:
Einzigartiger Erlebnisort schafft Wirtschaftseffekte für Eutin und Region

Eutin. Die zentralen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für das Tischbein-Haus wurden kürzlich durch die Kulturstiftung Ostholstein gemeinsam mit dem beauftragten Gutachter-Team 40 interessierten Vertreter/innen aus Kultur, Tourismus, Politik und Verwaltung in der Eutiner Landesbibliothek vorgestellt. Und sie sind eindeutig: Mit einer erlebnisorientierten Attraktivierung der letzten Wohn- und Wirkstätte der renommierten Künstlerpersönlichkeit Tischbein besteht die einmalige Chance, einen authentischen, bedeutsamen kulturtouristischen und weltweit einzigartigen Erinnerungsort mit hoher Wirkungskraft für Eutin und die gesamte Region zu schaffen.

Die Machbarkeitsstudie wurde im Sommer 2024 durch die Kulturstiftung Ostholstein in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit von Skope inventive spaces GmbH, fwi hamburg, NIT - Institut für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH und dem Architekturbüro H. & T. Uhlen durchgeführt. Hierbei wurde die Realisierungsfähigkeit des Vorhabens anhand marktseitiger und betriebswirtschaftlicher Aspekte untersucht. „Zusammen mit ersten konzeptionellen Überlegungen bildet die Studie nun eine fundierte Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung“, so der Präses der Kulturstiftung, Landrat Timo Gaarz, der sich im Rahmen der Vorstellung zugleich bei allen Beteiligten für die Mitwirkung und Unterstützung der Studie bedankte.

Die Elemente der Studie bauen aufeinander auf: Am Anfang stand der Beteiligungsprozess mit Experten-Interviews und einer Zwischenpräsentation, um Akteure vor Ort einzubeziehen. Die Realisierungsfähigkeit für das Vorhaben wurde anhand von Standortbewertung, Analyse von Bestands- und Gartengebäude, Betrachtung des Besuchserlebnisses, Zielgruppenanalyse und Besuchsprognose, Beschreibung der Organisationsstruktur, Untersuchung von Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Fördermöglichkeiten sowie regionalwirtschaftlichen Effekten untersucht.

Das Gutachter-Team hat mit der Machbarkeitsstudie auch die Vision der Kulturstiftung analysiert und auch das Besuchserlebnis herausgearbeitet: Entstehen soll eine immersive Attraktion mit einem modernen Mix aus digitalen und analogen Angeboten sowie Originalen und Faksimiles. Der Originalschauplatz bietet dafür nicht nur die notwendige Authentizität und Glaubwürdigkeit, die Besucher würden eingeladen, in einer inszenierten erlebnisorientierten Ausstellung auf Tischbeins Spuren zu wandeln.

Die historische Einzigartigkeit bietet beste Voraussetzungen zur Etablierung eines neuartigen, zugkräftigen Kulturangebotes. Bei einem prognostizierten Besuchsvolumen von jährlich 20.200 könnte das Vorhaben bedeutende regionalwirtschaftliche Effekte generieren, mit einem Bruttoumsatz von 0,76 Mio. Euro für das Gastgewerbe, den Einzelhandel und Dienstleistungen. Zusätzlich interessant: Über die errechneten regionalwirtschaftlichen Umsatzeffekte hinaus gäbe es durch die Inwertsetzung des Tischbein-Hauses weitere Effekte, die den Wohn-, Wirtschafts-, Tourismus-, Kulturstandort Eutin stärken und damit indirekt auf eine soziale, kulturelle und ökonomische Stabilisierung der Stadt hinwirken.

Die vorliegenden positiven Ergebnisse bestätigen der Geschäftsführerin der Kulturstiftung, dass der bisher eingeschlagene Weg der richtige ist: „Durch eine kulturtouristische Belebung bliebe das Gebäude nicht nur nachhaltig für die Öffentlichkeit erhalten, sondern würde erheblich zur Wertschöpfung als auch zum positiven Image der Stadt und der Region beitragen“, so Sierks-Pfaff. Auf Grundlage der positiven Empfehlung des Gutachter-Teams würde als nächsten Schritt die begonnene Sondierung der Förderoptionen unmittelbar in Gesprächen mit den fördermittelgebenden Stellen und potenziellen Drittmittelgebern fortgeführt werden.

Die von der Kulturstiftung Ostholstein in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie wird mit 80% der Kosten in Höhe von insgesamt rund 80.000 Euro über die AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz im Rahmen von LEADER aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.

Zur Kurzfassung der Machbarkeitsstudie Tischbein-Haus

Hintergrund:

Die Stiftung zur Förderung der Kultur und der Erwachsenenbildung in Ostholstein (Kulturstiftung Ostholstein) strebt einen Kauf des im Jahr 2022 vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein als überregional und national wertvolles Kulturdenkmal klassifizierte Gebäude Stolbergstraße 8 mit dem Ziel an, dieses zu restaurieren und zu modernisieren sowie auf Basis eines Nutzungskonzeptes für die Öffentlichkeit zu erhalten und nutzbar zu machen.